Vitamin B und Zink – neue Referenzwerte!

Die DGE hat gemeinsam mit den Ernährungsgesellschaften aus Österreich und der Schweiz den Referenzwert für die Vitamin-B 12, B 6 und Zink überarbeitet.
Der abgeleitete Schätzwert für eine angemessene Zufuhr von Vitamin B12 für
Erwachsene liegt mit 4,0 µg pro Tag höher als die bisher empfohlene Zufuhr von 3,0 µg pro Tag.
Vitamin B12 ist lebensnotwendig und u. a. an der Zellteilung, der Blutbildung, der DNA-Synthese sowie am Abbau von Fettsäuren und Aminosäuren wie Homocystein beteiligt. Bei einem Mangel an Vitamin B12 kann es zu Blutarmut, neurologischen Störungen und psychischen Auffälligkeiten wie Ermüdungserscheinungen und depressiven Verstimmungen kommen.

Die empfohlene Zufuhr von Vitamin B6 wird jetzt auf Basis von Bilanzstudien mit dem Biomarker Pyridoxal-5‘-Phosphat (PLP) abgeleitet und nicht mehr wie zuvor anhand der Referenzwerte für Protein. Die aktuelle Studienlage weist darauf hin, dass der Vitamin-B6-Bedarf bei einer üblichen Mischkost nicht von der Proteinzufuhr abhängig ist. Der Biomarker PLP ist die wesentliche Speicherform von Vitamin B6 in der Muskulatur und auch im Blutplasma zirkuliert Vitamin B6 vorwiegend als PLP. Die aktualisierte empfohlene Vitamin-B6-Zufuhr liegt bei 1,4 mg pro Tag für Frauen und 1,6 mg pro Tag für Männer.

Neu ist, dass die empfohlene Tageszufuhr von Zink für Erwachsene nun abhängig von der Höhe der Phytatzufuhr angegeben wird. Eine hohe Zufuhr von Phytat, das vor allem in Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten vorkommt, kann die Bioverfügbarkeit von Zink um bis zu 45 % vermindern. Deshalb werden die Referenzwerte für die Zinkzufuhr jetzt differenziert für eine niedrige, mittlere und hohe Phytatzufuhr angegeben. Bei einer mittleren Phytatzufuhr ist die empfohlene Zufuhr pro Tag für Frauen 8 mg und für Männer 14 mg beträgt.
Zink ist unverzichtbar für viele Lebewesen. Es ist nach Eisen das zweithäufigste Metall in unserem Körper. Im Körper befindet sich ca. 2-4g, vor allem im Gehirn, den Muskeln, den Nieren und der Leber. Das Spurenelement ist an der Funktion von etwa 300 Enzymen des Zellstoffwechsels beteiligt und ist in 50 Enzymen enthalten. Zink ist essentiell wichtig für das Wachstum, die Haut und Schleimhaut, für den Kohlenhydratstoffwechsel, der Eiweißsynthese, zur Spermienproduktion und für das Immunsystem.

Unabhängig von der Zufuhr können Magen-Darm-Erkrankungen wie anhaltende Gastritis, Morbus Crohn und einige Medikamente zu einem Vitamin-B Mangel führen. Auch die Entfernung von Teilen des Magens oder Darms kann die Aufnahme erschweren. Vor allem ältere Menschen haben ein erhöhtes Risiko für eine ungenügende Aufnahme des Vitamins aus der Nahrung.