Helicobacter Pylori

Der Heliobacter ist ein Bakterium, das im Magen lebt. Trotz der Salzsäure kann es im Magen überleben. Die australischen Ärzte Marshall und Warren entdeckten das Bakterium 1983.

Helicobacter pylori ist ein stäbchenförmiges Bakterium, welches die Magenschleimhaut befällt und dort eine Reihe unterschiedlicher Erkrankungen hervorrufen kann – vor allem Entzündungen und Geschwüre. Diese Beschwerden können akut auftreten und sich auch chronisch ausbilden, wodurch die Gefahr einer Entartung (Krebs) begünstigt wird.

Das Bakterium zählt zu den häufigsten Erregern chronischer Infektionen und hat schon über 380 Subformen ausgebildet.

Der Übertragungsweg von Helicobacter pylori ist noch nicht abschließend erforscht. Man vermutet vor allem eine fäkal-orale Infektion. Hierbei spielen verunreinigtes Trinkwasser und Schmierinfektionen eine wesentliche Rolle. Daneben wird auch eine Übertragung durch die Schmeißfliege (der Geruch von Kot oder Aas lockt diese Fliegen an) diskutiert.

Gelangt das Bakterium über den Mund in den menschlichen Organismus, wandert es bis zum Magen und nistet sich dort in der Schleimhaut ein, wo es vor der Magensäure geschützt ist.

Zusätzlich bildet das Bakterium das Enzym Urease, welches Harnstoff in Ammoniak und Kohlendioxid spaltet. Zum einen macht dies den pH-Wert badisch und damit für den Helicobacter erträglicher und zum anderen kurbelt dies die Produktion der Magensäure an.

Fast 90% der Magenschleimhautentzündungen und 80% aller Magengeschwüre werden auf einen Infekt mit Helicobacter pylori zurückgeführt. Auch an der Entstehung eines Zwölffingerdarm-Geschwürs ist das Bakterium wesentlich beteiligt. Der chronische Befall soll die Entstehung eines Magenkarzinoms oder des MALT-Lymphoms (Schleimhaut-assoziiertes Non-Hodgkin-Lymphom) begünstigen.

Die Helicobacter-Infektion bleibt oft symptomlos, kann daneben aber auch eine Reihe typischer Beschwerden verursachen. Hierzu zählen vor allem Sodbrennen, allgemeine Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen und Durchfall.

Aber auch hier gegen ist ein Kraut gewachsen!

Studien zufolge schützen Brokkolisprossen den Verdauungstrakt vor Entzündungen und Geschwüren. Die Sprossen senken im Magen die Belastung mit dem Bakterium Helicobacter pylori. Das Sulforaphan im Brokkoli soll einen „antibiotischen“ Effekt haben.

Grapefruitkernextrakt, grüner Tee, Gerstengrassaft Leinsamen und Flohsamenschalen sind gute Mittel um die Therapie zu unterstützen.

Wie Studien zeigen, wirken Cranberries auch gegen Helicobacter-pylori-Bakterien. Die roten Beeren enthalten so genannte Proanthocyanidine (Tannine), die verhindern, dass sich die Bakterien im Gewebe einnisten können.

Die Einnahme von Probiotika ist ein wichtiger Teil der Darmsanierung. Probiotika wirken jedoch nicht erst im Darm, sondern auch schon im Magen. Sie bekämpfen direkt vor Ort effektiv das Helicobacter Bakterium, allerdings muss es sich dabei um bestimmte probiotische Bakterienstämme handeln.

Es liegen bislang nur für wenige Stämme entsprechende Studien vor, die den probiotischen Kulturen eine Wirkung bei Helicobacter-Infektionen bescheinigen, das sind z. B. Lactobacillus reuteri, Lactobacillus johnsonii, Lactobacillus plantarum.

Der Lactobacillus reuteri scheint ein ganz spezifischer Unterstamm zu sein, der das Helicobacter Bakterium zielsicher aufspürt, es an sich bindet und dafür sorgt, dass es aus dem Magen entfernt und mit dem Stuhl ausgeschieden werden kann.

Auch die Ernährungsumstellung ist ein wichtiger Faktor in der Behandlung: Viel mehr Gemüse, mehr gute Fette und deutlich weniger Kohlenhydrate!

Dies ist kein Aufruf zur Selbstbehandlung, bitte geben Sie sich bei Beschwerden in fachkundige Behandlung!